Nicht jedes Tal kann von sich behaupten, ein veritables Juwel zu besitzen. Und auch nicht jedes Tal besitzt eine Perlenkette. Wenn man nun beides hat, ja dann kann man sich glücklich schätzen.
Der Lötschentaler Juwel ist das Hotel auf der Fafleralp, vormals ein uriger, typischer Ferienbetrieb „alter Schule“, zu Füssen einer hochalpinen Bergwelt auf knapp 1800 Metern.Die Perlenkette ist die wunderbare Bergwelt, mit dem Bietschhorn als König und das hintere Lötschental umrahmend.
Und das alles liegt nun auch noch in einem Welterbe, dem UNESCO-Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn. Wenn das nicht beste Voraussetzungen sind …
Um die Geschichte des Faflärhotels aus der Sicht der Einheimischen genauer begreifen zu können, muss zumindest in die Zeit zurückgegriffen werden, in welcher unsere Mütter junge Mädels waren. Zu jener Zeit ging die Bedeutung des Hotels weit über den touristischen Aspekt hinaus. Das Hotel galt damals als begehrter erster Arbeitgeber für die jungen, so eben der Schule entsprungenen Mädchen. In Fafler konnten sie ihr erstes Geld verdienen und so ihre Familien massgeblich finanziell unterstützen. Die Einnahmen aus der kargen Landwirtschaft waren spärlich; andere Verdienstmöglichkeiten gab es kaum. Und so war eine Anstellung z’Faflär eben etwas Besonderes für das junge Mädchen und deren Familie.
So erinnerte sich, nennen wir sie Liesel, so erinnert sich Liesel an die Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges, als sie einige Saisons vorerst als Küchenhilfe und danach als Zimmermädchen arbeitete. Mit dem ersten Verdienten konnte der Familie ein Holzofen gekauft werden. Dies war natürlich für die ganze Familie ein grosser Fortschritt, musste doch künftig nicht mehr auf der offenen Feuerstelle, auf der Trächun, gekocht werden. „Das isch für di ganz Famili än grossä Tag gsihn, wasch dischn Offn ubr d’Riädegga bis z’Wysseriäd getragen he-in. Und ich bin ganz schtulz druf gsihn, dass ich mit mim Gäld für mini Famili ha appas zu bessärän Läbensbedingungen biitragen chenn“.
Soweit sich die Generation unserer Eltern zurückerinnern kann, stand eher der Aspekt des Arbeitgebers bei den Einheimischen im Vordergrund. Heute hat sich dies etwas geändert und es steht eher die touristische Bedeutung im Zentrum. In den letzten Jahren machte das Faflärhotel einen riesigen Schritt nach vorne. Aus dem damals beschaulichen Betrieb wurde ein moderner und hochprofessionell geführter Betrieb, welcher weit über die Kantonsgrenzen (und damit meine ich nicht diejenigen von Lötschen) bekannt ist. Dies ist nebst dem hoch motivierten Management auch verschiedenen Umbauten aussen wie innen zu verdanken. Es entstand ein weit herum bekannter Gastronomie- und Hotelbetrieb. Als Glanzpunkte in den letzten Jahren kann sicherlich der Besuch des Gesamtbundesrates aufgeführt werden, bei welchem uns Christian vor dem Hotel in freier Natur ein Essen erster Klasse „zelebrierte“. Oder der Besuch des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schröter mit Bundespräsident Pascal Couchepin, welcher auch in „sicherheitstechnischer Organisation“ nicht ganz Ohne war.